13
Aug
2010
Eine Skizze von Sweetie

Behind the Scenes – oder besser: Behind the Artist

Hey liebe Leser. Heut hab ich was Besonderes für euch. Ich will euch erzählen, wie ich zum Charakter „Sweetie“ kam. Damit kann ich euch schöne Einblicke in meine Arbeit geben und euch vielleicht helfen, wenn ihr selbst an einem Comic (oder was auch immer) seid.

Eine Skizze von Sweetie

Zum Aussehen von Sweetie kam ich auf Umwege. Wie viele Punkerinnen (oder Punkettes – ich mag das Wort ja *g*) hatte damals (und auch heute) meine Frau nen liegenden Iro. Ich fand die Idee, diese Frisur für eine Comicfigur zu nehmen sehr interessant. Die meisten Punks im Comic, oder Film haben ja stehende Irokesen, vielleicht sogar Spikes (nen Stacheliro). Ich wollte etwas Individualität in die Figur legen und hatte mich für den Liegenden entschieden. Allein schon deshalb, weil man dann ein Auge verstecken kann, so etwas wirkt cool und geheimnisvoll.

eine alte Skizze

Hier mal eine alte Figur, die ich damals viel zeichnete.
Auf dieser Figur wollte ich später bei Sweetie aufbauen, aber sie musste schneller und einfacher zu zeichnen sein und vom Stil zu den anderen Protagonisten passen. Nach den ersten paar Skizzen fiel mir aber auf, dass Sweetie keine speziellen äußerlichen Besonderheiten besitzt. Somit habe ich etwas rumprobiert (Minirock, Lederjacke) und kam sehr schnell zu der Idee, den Iro noch mehr zu modifizieren…

frühe Skizze von Sweetie

…ganz einfach mit einem Haarband. Die Idee klingt einfach, aber der Effekt ist stark! So nen „Besonderen Iro“ hatte noch keine Comicfigur (wie eingebildet ich heute wieder bin *g*).

Eine Sache war leider nicht geplant und zwar, dass sie so ne starke Kettenraucherin ist (das Entstand während der Arbeit – Man muss seinen Figuren auch zuhören klingt irgendwie bekifft)

Jetzt stand das Äußere, aber das allein reicht nicht (für ne Comicfigur… hehe). Genau für den Satz hätte ich von Sweetie einen mit ihrem Knüppel über den Schädel gezogen bekommen! Nachdem sie vorerst die einzige weibliche Rolle ist, muss sie sich natürlich durchsetzen können (manche Punkettes kennen das sicher aus der Szene). Ich hab ihr ne große Portion Feminismus verliehen, wollte aber nicht mit dem typischen Männerklischee arbeiten, dass Feministinnen alles „hässliche kleine Entlein“ sind! Sweetie soll ein Gegenbeweis sein…(So wie Lara Croft, nur mit kleineren Brüsten.)

Und jetzt noch zum Namen. Der ist schnell erklärt! So ne harte Braut braucht nen süßen Namen (Gegensätze kommen immer gut).

Ich hoffe, ich hab euch einen informativen Einblick zur Entwicklung von Sweetie geben können und hoffentlich hat euch der Beitrag auch gefallen! Ich schau dann einfach beim Facebook „Gefällt mir“ Button nach. (Vielleicht ist ja das der Multikonzern über den bei „Interfilm Berlin“ gesprochen wird!!! Neuer Punkslogan: Facebook – Mit dem Buch in die Fresse!)

Bevor ich jetzt noch vom Thema abschweife…
Grüße, Donald